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Katholikenrat im Bistum Fulda

Dokumentation

"Gemeinsam Kirche sein" im Bistum Fulda - II. Zukunftskonvent von Katholikenrat, Priesterrat und Laien im pastoralen Dienst zur Beauftragung von Laien, 4. März 2017, Marianum Fulda

Hier einige Eindrücke vom Tag:


Der II. Zukunftskonvent fand am 4. März statt. Unter der Schirmherrschaft von Bischof Heinz Josef Algermissen berieten Priesterrat, Katholikenrat, Laien im pastoralen Dienst und Vertreter der Bistumsspitze über Möglichkeiten der Beauftragung von Laien. Der Tag startete mit Praxisberichten aus Hildesheim (Seelsorgeamtsleiter Dr. Christian Hennecke, Referent Dr. Peter Abel), Aachen (Ursula Hahmann Zeitfenster Aachen), Andreas Pörtner (Kalbach) und Oberursel (Pfarrer Andreas Unfried).

 

Dr. Peter Abel aus Hildesheim berichtete vom Weg des Bistums, Gemeinden in ihrer Selbstverantwortung zu stärken. Dem Bistum komme es darauf an , die Fragen der Menschen vor Ort aufzugreifen nach dem Motto: „Wie können wir gemeinsam zu einem gelungenen Leben finden?“ Dies bedeute einen Paradigmenwechsel, weil es nicht um eine „Pastoral der Aufgabenerfüllung“ gehe, sondern um eine gemeinsame Sorge um das Leben der Kirche vor Ort. Stichworte hierfür sind lokal (die Gegebenheit vor Ort), partizipativ (lokale Leitungsteams, klare Zuständigkeiten, gute Begleitung), Charismen-orientiert (Begabungen entdecken und fördern) und geistlich (im Vertrauen auf Gottes Wort). Der Referent ermunterte dazu, sich auf unterschiedlichen Wegen / mit unterschiedlichen Experimenten auf die Suche machen, wie Kirche heute gelebt werden kann.

Seelsorgeamtsleiter Dr. Christian Hennecke, erläuterte die Bestrebungen seiner Diözese, lokale Kirchenentwicklung im Sinne einer "Kirche der Beteiligung" zu fördern. Ein solcher gemeinsamer Lernweg aller Beteiligten basiere auf einem geistlichen Prozess. Über die Auseinandersetzung mit verschiedenen "Kirchenbildern" führe dieser Lernweg zu konkreten Veränderungen vor Ort. Eine so geartete lokalen Kirchenentwicklung wolle "weltkirchliche Erfahrungen" (z.B. "Kleine Christliche Gemeinschaften") nutzen, um vor Ort eine Kirche "mit Verantwortung" zu gestalten, die aus den Gaben der Getauften lebt. Voraussetzung für solche konkreten Prozesse ist ein Sich - Einlassen der Verantwortlichen auf eine "Umkehrerfahrung ihres ekklesialen Bewusstseins."

Ursula Hahmann stellte ein völlig neues Liturgieangebot für Menschen in der Altersgruppe 35-50 Jahre vor. In der Innenstadt von Aachen wird freitags um 20.15 Uhr eine Wortgottesfeier als eine Art "Einstieg in das Wochenende" angeboten. Aufgrund von regelmäßiger Evaluation und Rückmeldungen der Teilnehmer dieses liturgischen Angebots wird das Konzept dieser Wortgottesfeier immer wieder neu angepasst. So hat sich herausgestellt, dass das Bedürfnis nach mediativer Musik, das Einbringen persönlicher Fürbitten und eine themenbezogenen Ansprache für die meisten Teilnehmer entscheidend ist. Die Wortgottesfeier benötigt sehr viel Vorbereitung, wird aber ausgesprochen gut angenommen.  Den Verantwortlichen kommt es darauf an, nah an dem Menschen zu sein, die sonst am Gemeindeleben nicht teilnehmen (können). Dazu werden immer wieder gezielt Umfragen durchgeführt, um herauszubekommen, welche Erwartungen vorliegen. Dies bedeutet sehr viel Vorbereitung und Aufwand. Aber dieser Aufwand lohnt sich. Die Resonanz ist beeindruckend. Menschen, die sonst nie in die Kirche gehen würden, kommen zu diesem liturgischen Angebot. Das spirituelle Bedürfnis der Menschen, die mit diesem Angebot angesprochen werden, ist sehr groß. Wie für das Beispiel der Wortgottesfeier als "Einstieg in das Wochenende" könnte es auch für unsere Pfarrgemeinden ein Denkanstoß bedeuten, neue Wege zu gehen. Indem man Umfragen durchführt, kann man nah an den Menschen sein und mit denjenigen, die man sonst im Gemeindeleben vermisst, gemeinsam neue Angebote überlegen und konzipieren. 

Pfr. Andreas Unfried berichtete vom Weg zu einer XXL Pfarrei und warum nicht alles bleiben kann, wie es ist. Und warum es besser ist, den Wandel zu gestalten, als ihn zu erleiden. Der Pfarrei in Oberursel kommt es darauf an, Menschen zu ermutigen, zum Glaubenszeugnis, zur Mitarbeit auf Grund der gegebenen Charismen. „Nicht jeder kann alles, keiner kann nichts“. Dies bedeutet, dass jeder den Paradigmenwechsel für sich vollziehen muss. Dies muss verstanden, kapiert und nicht kopiert werden. Wie für die XXL-Pfarrei in Oberursel könnte es auch für unser Bistum bedeuten, leben aus der Taufwürde (kapieren) und für die Pfarrei entwickeln (und nicht kopieren).  

Andreas Pörtner berichtete vom Weg hin zur Zusammenführung und Gründung der neuen Pfarrei St. Kilian, Kalbach. Dem Sprecher des Pfarrgemeinderats der neuen Pfarrei St. Kilian kommt es darauf an, dass durch die Neugründung für die Menschen der ursprünglichen Pfarreien nichts verloren geht, sondern viele gemeinsame Dinge das Leben der Pfarrei bereichern. Dies bedeutet, dass Gottesdienste und Veranstaltungen nicht einfach reduziert werden, sondern sinnvoll zusammengeführt und möglichst vor Ort nahe bei den Menschen stattfinden.  Wie für dieses Beispiel in Kalbach könnte es auch für unser Bistum bedeuten, dass die frühzeitige Einbindung der Gläubigen in den Fusionsprozess Konfliktpotential minimiert und kreative Räume schafft.  


Der Tag schloss mit Voten, die in die weitere Entwicklungsarbeit des Bistums eingebracht werden, und einem geistlichen Wort von Bischof Algermissen. Den Tag moderierte Herrmann Diehl vom Hessischen Rundfunk.



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